In der Ergotherapie -speziell in der Feinmotorik- werden einige Prozesse schwerpunktmäßig therapiert, da diese alle wichtige Funktionen im Schreib(lern)prozess inne haben:
Die Feinmotorik beschreibt die Gesamtheit der Bewegungsabläufe der Hand-Fingerkoordination, aber auch Fuß-, Zehen-, Gesichts-, Augen- und Mundmotorik. Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit bzw. der Feinmotorik verläuft parallel zur Gesamtentwicklung des Kindes (also zur Grobmotorik, sozialen und geistigen Entwicklung), wobei die Phasen jedoch individuell abweichen können.
Wir erkennen häufig eine gestörte Feinmotorik an einer Schreib- oder Malauffälligkeit z.B. eine verkrampfte Schreibhand als Folge einer Muskelhypotonie, eine nicht gefestigte Stifthaltung, eine falsche Heftlage oder Sitzhaltung, ein wenig automatisierter Bewegungsablauf beim Schreiben oder eine nicht erkannte Linkshändigkeit .
Im Vorschulbereich fallen die Kinder durch eine „ Malunlust “ oder wenig gute Ergebnisse beim Schneiden auf. Der Stift wird im Klammergriff gehalten oder unterliegt einer ständigen Stifthaltungsveränderung.
Die Voraussetzung um später bei schriftlichen Arbeiten in der Schule bestehen zu können werden im Kindergartenalter geschaffen. Leider werden viele Kinder zu spät als feinmotorisch auffällig erkannt. Eine Stifthaltung kurz vor dem Eintritt in die Schule anzubahnen bzw. zu festigen ist sehr schwierig.
Es gilt frühzeitig feinmotorische Defizite durch eine gezielte Bewegungsdiagnostik zu erkennen und entsprechende Hilfen einzusetzen. Für die Erfassung der Händigkeit stehen weitere Testverfahren zur Verfügung.
Eine verminderte visuelle Wahrnehmung hat zur Folge, das Figuren, Formen usw. nur unzureichend visuell erfasst und entsprechend wenig kognitiv verarbeitet werden können.